Digitale Heizung: Wie Sie Heizkosten sparen und dabei die Umwelt schonen

Öl- und Gaspreise auf Höchststand, CO2-Emissionen, die noch längst nicht niedrig genug sind, und eine auf halbem Weg steckengebliebene Energiewende –Gründe für das Energiesparen gibt es mehr als genug. Einer von vielen nötigen Schritten in die richtige Richtung ist die Digitalisierung von Heizungsanlagen. Lesen Sie in diesem Blog-Beitrag, warum es sich lohnt und was dafür zu tun ist.

Für Heizung und Warmwasser zahlten Mieter und Hausbesitzer bislang zwischen 11,70 Euro (Erdgas) 13,50 Euro (Heizöl) pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. 2022 sind diese Kosten in vielen Haushalten um mehr als das Doppelte gestiegen – und werden auch 2023 sehr hoch bleiben. Grund genug also, für Eigentümer und Hausverwaltungen die Effizienz der bestehenden Heizungsanlagen auf den Prüfstand zu stellen. Dies ist im Rahmen der neuen Energiesparverordnung seit dem 1. Oktober 2022 überdies gesetzlich verankerte Pflicht für alle Eigentümer einer Gasheizung. Auch der Erderwärmung können wir nur begegnen, wenn wir weltweit den CO2-Ausstoß verringern und deshalb den Öl- und Gasverbrauch in Gebäuden reduzieren, irgendwann ganz darauf verzichten und auf umweltfreundliche Energien umsteigen.

Konventionelle Steuerung von Heizungsanlagen reicht nicht aus

Wesentlicher Faktor für den energiesparenden Betrieb von Heizungen ist deren gezielte Steuerung. Konventionelle Steuerung vermag sicherlich viel zu leisten. So lassen sich Temperaturen an Tages- und Nachtzeiten angepasst variabel regeln, dasselbe gilt für die Warmwasserversorgung. Auch der Frostschutz wird so sichergestellt. Diese Parameter müssen allerdings direkt am Heizungskessel eingestellt werden; dies geschieht meist im Rahmen der jährlichen Wartung, also in der Regel eher selten, und meist ist dazu Fachpersonal nötig. Oft laufen Heizungsanlagen jahrelang in den jeweiligen Werkseinstellungen und sind nie auf das spezielle Gebäude, seine Nutzung oder seine Bewohner angepasst worden. Hinzu kommt: Die Verbraucher selbst unterschätzen oft den Energieverbrauch, den sie in ihren Wohnungen und Häusern erzeugen. Umso wichtiger ist es, die Heizungsanlage zentral so zu regeln, dass sie so effizient und energiesparend wie möglich läuft.

Digital heizen ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch leicht und bequem

Ist die Heizungsanlage über einen Router mit dem Internet verbunden – also digital geworden –, lässt sie sich per App zu jedem Zeitpunkt und von jedem Ort aus leichter, unkomplizierter und präziser steuern als je zuvor. Heiz- und Warmwasserintervalle sind für einzelne Bereiche des Hauses unterschiedlich programmierbar. Informationen über Temperatur, Verbrauch und Einstellungen sind in Echtzeit permanent einsehbar. Auf dieser Basis lassen sich spezielle, auf die Nutzung und Bewohner des Gebäudes zugeschnittene Heizprofile anlegen und beispielsweise die Temperaturen an individuelle An- oder Abwesenheit der Bewohner anpassen. Sogar Wetterdaten können in die Regelung miteinbezogen werden.

Über Smartphone oder Tablet wird die Heizungsanlage intuitiv und unkompliziert bedienbar – zu jedem Zeitpunkt und von jedem Ort aus. Der Gang in den Heizungskeller ist nicht mehr nötig. Erhalten Servicetechniker ebenfalls einen digitalen Zugang zur Heizungsanlage, so können sie eventuelle Störungen oft schon per Fernwartung beheben. Das geht schneller und spart zudem Zeit und Kosten für An- und Abfahrt.

Zusammengefasst bedeutet dies also: Durch eine digitale Heizung können Sie das Heizverhalten optimieren, Heizungskosten sparen – bis zu 15 Prozent sind hier laut einer Studie des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung Dresden möglich –, Ihre Heizungsanlage komfortabler, sicherer, orts- und zeitunabhängig steuern sowie durch die Energie- und CO2-Einsparungen die Klimabilanz Ihrer Immobilien verbessern.

Was müssen Sie tun, um Ihre Heizung zu digitalisieren?

Voraussetzung für eine digitale Heizung ist ein internetfähiger Wärmeerzeuger. Der jeweilige Gas-Brennwert-, Öl- oder Pellet-Heizkessel muss also eine eingebaute Schnittstelle zum Internet haben. Moderne Anlagen haben dies bereits; ältere Anlagen können gegebenenfalls mit einem externen Schnittstellenmodul nachgerüstet werden. Die Kosten dafür hängen sehr stark vom Gebäude an sich ab, außerdem vom Heizverhalten seiner Nutzer und Bewohner und den verschiedenen Modulen der digitalen Heizung. Pauschal lässt sich diese Frage deshalb nicht beantworten.

Ideale Vorgehensweise, erste Schritte? Womit fängt man an? Wer kann helfen? Heizfachleute, Schornsteinfeger, Energieberater der Verbraucherzentralen für Heiz- und Gebäude-Check?

Der Einbau digitaler Technik in Gebäude wird zudem staatlich gefördert – genauso wie der Umstieg von Öl- oder Gasheizung auf Wärmepumpen (die Wärme aus Erdreich, Grundwasser oder Luft nutzen) oder die energieeffiziente Sanierung eines Hauses. Zuständig für die Förderung ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Die Obergrenze für die Förderung liegt bei 60.000 Euro pro Wohneinheit. Sie können entweder direkte Zuschüsse beantragen, aber auch steuerliche Vergünstigungen. Anträge auf Förderung sollten Sie auf jeden Fall vor der Maßnahmenumsetzung stellen; im Nachhinein ist eine Förderung nicht mehr möglich.

Datenschutz? Aber sicher!

Für viele Nutzer oder Betreiber einer digitalen Heizungsanlage ist der Datenschutz ein wichtiges Thema. Grundsätzlich sind die Hersteller und Entwickler von digitalen Heizungen bzw. den dafür nötigen Apps zum Datenschutz verpflichtet und halten deshalb entsprechende Datenschutzerklärungen bereit. Nutzer sind aufgefordert, diese Datenschutzerklärungen durchzulesen und ihre App entsprechend einzustellen – und so beispielsweise zu verhindern, dass sie Werbung bekommen, die sie nicht möchten. Sichere Passwörter für die jeweiligen Apps sind ein Muss. Außerdem kann für smarte Geräte wie die Heizungsanlage ein eigenes WLAN-Segment mit eingeschränkten Rechten eingerichtet werden. Daten auf Geräten wie PC oder Tablet, die über dasselbe WLAN ins Internet gehen, bleiben so geschützt.

Als Fazit bleibt: Die Digitalisierung von Heizungsanlagen ist eine umweltfreundliche, leichte, bequeme (und datensichere) Methode des Heizens, die finanziell gefördert wird. Wir können alle unseren Teil dazu beitragen, CO2-Emissionen zu reduzieren und Energie zu sparen – je früher wir damit anfangen, desto besser.

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Die Oktett64-Systemtechnik ist eine Digitalisierungsplattform für Energie-erzeugungs- und -verbrauchersysteme, anwendbar in der Energie-, Kommunikations- und Immobilienwirtschaft.