Smarte Heizungssteuerung für die Wohnungswirtschaft: Effizientes Energiemanagement und Kosteneinsparungen durch digitale Technologien

Nicht nur die Kosten für Energie sind in sehr kurzer Zeit stark gestiegen – auch die regulatorischen Anforderungen haben sich zum Teil stark verändert. Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft stehen unter hohem Druck, sich um Energieverbrauch und die Heizungsanlagen in ihren Gebäuden kümmern zu müssen. Neue digitale Lösungen versprechen schnelle Unterstützung.

Permanente Überwachung des Heizungsbetriebs

Viele Jahre lautete die Maxime: Solange die Heizung läuft und es in allen Wohnungen warm wird, gibt es keinen Handlungsbedarf. Nun sind Vermieter gefordert, sich in kürzester Zeit einen Überblick darüber zu verschaffen, ob die Heizungsanlagen effizient eingestellt sind, ob sie energetisch saniert oder gar ausgetauscht werden müssen. Viele Heizungskeller sind jedoch eine Blackbox – es gibt kaum Informationen darüber, ob und wie die Leistung der Heizung an das jeweilige Haus, seine Gegebenheiten, die Außentemperaturen und das Verhalten der Bewohner angepasst ist.

Beispielanzeige für die digitale Auswertung einer Heizanlage

„Man muss sich das so ein bisschen vorstellen wie beim Arzt“, sagt dazu Matthias Zeh, Geschäftsführer der Sensaru GmbH in Pforzheim. „Wenn ich Herzrasen hatte, nützt es ja nichts, drei Wochen später zu einem Kardiologen zu gehen. Er kann dann nichts unternehmen, weil er nicht weiß, was vor drei Wochen genau passiert ist. Dafür bräuchte er exakte Daten: Was war los? Wie waren die Umstände? Wie sah der Verlauf aus? All das lässt sich nur über ein Langzeit-EKG ermitteln. Und genau so ein Langzeit-EKG braucht auch ein Unternehmen der Wohnungswirtschaft – also ein Gerät, das den Heizungsbetrieb in ihren Häusern permanent überwacht und kontrolliert, und zwar internetbasiert. Denn dann lassen sich Warnungsmeldungen aufgrund von Heizungsausfällen, Optimierungsanweisungen, automatische Auswertungen jederzeit und von jedem Ort aus am PC einsehen und entsprechend behandeln. Auch die Entscheidung über einen Austausch der Anlage bekommt ein solideres Fundament. “

Gateway und Sensoren für die Digitalisierung der Heizungsanlage

Bislang war die Erhebung der entsprechenden Daten sehr zeitaufwendig, teuer und ließ sich nur von Fachkräften durchführen. Nun hat die Sensaru GmbH jedoch ein Gerät entwickelt, das die ganze Thematik sehr vereinfacht. In weniger als einer Stunde lässt es sich in Eigenleistung im Heizungskellner installieren, Fachpersonal wird nicht benötigt. Das Gerät hat verschiedene Funksensoren an Bord – die z. B. den Druck der Heizungsanlage messen, Vorlauf- und Rücklauftemperatur, Außentemperatur, Leckagen, Zählerstände etc. – und außerdem ein Gateway, das die Verbindung zum Internet herstellt. Die Konfiguration ist denkbar einfach: „Sie erfolgt, indem die Funksensoren kurz an das Gateway gehalten werden – und fertig ist das ‚Langzeit-EKG‘ für den Heizungskeller“, sagt Matthias Zeh. „Auf der Basis der erhobenen Daten lassen sich dann die richtigen Entscheidungen zur energetischen Sanierung, Optimierung und Einstellung treffen.“

Vorteile der digitalisierten Heizung

Seinen Heizungskeller generell zu digitalisieren, hat neben der Erfüllung der regulatorischen Anforderungen etliche weitere Vorteile:

  • Durch die digitale Anbindung ist es möglich, die Heizungsanlage mithilfe einer App von überall und zu jeder Zeit einfacher, unkomplizierter und präziser zu steuern als je zuvor.
  • Es besteht die Möglichkeit, Heiz- und Warmwasserintervalle für verschiedene Bereiche des Hauses individuell zu programmieren.
  • Echtzeitinformationen über Temperatur, Verbrauch und Einstellungen sind jederzeit abrufbar. Auf Grundlage dieser Daten können maßgeschneiderte Heizprofile erstellt werden, die auf die Nutzung und Bewohner des Gebäudes zugeschnitten sind. So lassen sich beispielsweise die Temperaturen entsprechend der individuellen Anwesenheits- oder Abwesenheitszeiten der Bewohner anpassen. Sogar Informationen zum Wetter können in die Steuerung integriert werden.
  • Das Risiko eines Ausfalls der Heizungsanlage wird deutlich reduziert.

Eine digitalisierte Heizungsanlage hilft nicht nur, das Heizverhalten zu optimieren, sondern auch Heizkosten einzusparen. Laut einer Studie des ITG Instituts für Technische Gebäudeausrüstung Dresden sind Einsparungen von bis zu 15 Prozent möglich. Zusätzlich tragen die Energie- und CO2-Einsparungen natürlich dazu bei, die Klimabilanz der jeweiligen Immobilie zu verbessern.

Innovative Lösungen spielen bei der anstehenden Wärmewende also eine wichtige Rolle – denn ohne belastbare Daten als Basis für fundierte Entscheidungen geht es hier keinen Schritt vorwärts. Und selbst wenn einmal eine Entscheidung getroffen wurde, braucht es für den effizienten Betrieb weiterhin verlässliche Messungen.

Partner aus unserem Netzwerk

Sensaru GmbH

Das 2022 gegründete Start-up Sensaru GmbH entwickelt intelligente, datengesteuerte Messlösungen für ein energieeffizienteres, zukunftsorientiertes Wohnen. Kleinere und mittelständische Immobilienunternehmen sowie private Hausbesitzer können damit ihre Heizungsanlagen schnell und kostengünstig digitalisieren, Energieeinsparpotenziale erkennen, Heizungsanlagen zentral steuern und so ihre Gebäude fit für die Zukunft machen.