Serielle Sanierung: Schnell, kosteneffizient und nachhaltig modernisieren

Eine der großen Herausforderung für die Unternehmen der Wohnungswirtschaft lautet derzeit: Wie bekommen sie ihre Bestandswohnungen möglichst schnell klimaneutral? Hier besteht großer Handlungsbedarf, denn schlecht oder gar nicht energetisch sanierte Wohnungen bzw. Häuser werden schon in naher Zukunft nicht mehr rentabel zu vermieten sein. Die serielle Sanierung kann maßgeblich dazu beitragen, eine energetische Sanierung schnell und kosteneffizient durchzuziehen.

Was ist serielle Sanierung?

Von einer seriellen Sanierung spricht man dann, wenn bei der energetischen Sanierung eines Hauses vorgefertigte Elemente eingesetzt werden. Dies betrifft meist die Fassaden- oder Dachsanierung, gilt aber auch für Fenster und Heizungsanlagen. Die benötigten Elemente werden komplett bei einem spezialisierten Anbieter hergestellt und dann auf der Baustelle nur noch montiert. So können beispielsweise ganze Fassadenelemente komplett mit Fenstern angebracht werden. Das spart in sämtlichen Prozessschritten viel Zeit und Kosten und ist auch für die Bewohner angenehmer: So muss ein Haus nicht mehr wochen- oder monatelang eingerüstet werden, Baulärm und -dreck halten sich in Grenzen.

Das Konzept der seriellen Sanierung stammt aus den Niederlanden. Dort ist es schon deutlich stärker verbreitet als bei uns. Das liegt unter anderem an dem anders ausgeprägten Baurecht – das in Deutschland komplexer ist und die Entwicklung von Prototypen für die serielle Sanierung anspruchsvoller macht.

Für Unternehmen der Wohnungswirtschaft stellt die serielle Sanierung unter anderem im Hinblick auf die Handwerkerrekrutierung eine große Entlastung dar: Durch die Fertigung der Elemente in einer Fabrik fällt die Notwendigkeit weg, Handwerksbetriebe zu finden, die kurzfristige Kapazitäten und genügend qualifiziertes Personal haben, um die Sanierung vorzunehmen. In einer Zeit, in der Handwerker schwer zu bekommen sind, ist dies ein wichtiger Vorteil.

Serielle Sanierung: Auf die Planung kommt es an

Entscheidend für die serielle Sanierung ist die Energieberatung im Vorfeld. In deren Rahmen sollte der energetische Status quo ermittelt und genau geprüft werden, welche Sanierungsmaßnahmen sinnvoll sind: Was möchte sich das Hauseigentümerunternehmen leisten, was muss es unabdingbar tun und was ist wirtschaftlich sinnvoll? Für letztere Frage spielt auch eine Rolle, ob ein Gebäude beispielsweise für die Montage von vorgefertigten Elementen geeignet ist. Für die Wirtschaftlichkeit einer seriellen Sanierung muss zudem in Betracht gezogen werden, wie hoch die Planungskosten der Maßnahmen sein werden. Hier gilt: Je mehr Bereiche eines Hauses energetisch saniert werden sollen, desto sinnvoller.

Serielle Sanierung Planung

„Wichtig ist eine schnelle und vor allem pragmatische Beratung“, sagt Steffi Strenger, Gründerin und Geschäftsführerin der Clarva GmbH – ein Start-up, das sich auf Beratung rund um energetische und serielle Sanierungen und deren Förderung spezialisiert hat. „Auf dem Weg zur Klimaneutralität sehen sich die Unternehmen der Wohnungswirtschaft steigendem politischen Druck und explodierenden Baukosten ausgesetzt. Hier ist es wichtig, fundierte und wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen treffen zu können. Nicht immer muss alles gemacht werden, was auch gemacht werden kann. Es sollte nur das umgesetzt werden, was wirklich Sinn macht.“

Die Beratung von Clarva erstreckt sich auch auf die Fördermittel: Seit diesem Jahr gibt es beispielsweise für die serielle Sanierung eine Sonderförderung der KfW in Höhe von zusätzlich 15 Prozent der Baukosten.

Überblick: Die Vorteile der seriellen Sanierung

Eine serielle Sanierung kann also aus folgenden Gründen attraktiv sein:

  • Die Sanierung des Gebäudes insgesamt bzw. die Baumaßnahme am Gebäude selbst geht wesentlich schneller. Das reduziert die Handwerkerkosten und Belastung für die Bewohner des Gebäudes deutlich.
  • Bei der Herstellung der Bauteile können standardisierte Elemente verwendet werden – und die Produzenten können die einzelne Aufträge bündeln. Das wiederum senkt Planungs- und Materialkosten.
  • Weil sich die Hersteller auf ihr Gebiet spezialisiert haben, laufen ihre Prozesse stabil. Entsprechend hoch ist die Qualität der Bauteile.
  • Die serielle Sanierung wird von der KfW gefördert – sie übernimmt bis zu 15 Prozent der Baukosten.

Hinzu kommt: Die Zukunftsperspektiven dieser noch jungen Disziplin der seriellen Sanierung sind sehr gut. „Hier werden wir eine rasche Entwicklung sehen“, so Steffi Strenger. Die Immobilienökonomin und ihr Co-Founder, Bauingenieur Valentin Übelhör, tragen ihren Teil dazu bei, indem sie auch in die Forschung in diesem Bereich mit eingebunden sind. „Je öfter dieses Verfahren angewendet wird, desto stärker werden die Vorteile greifen.“

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Clarva GmbH

Das Start-up Clarva GmbH aus München verhilft Eigentümer:innen durch maßgeschneiderte Energieberatung zu klimaneutralen Gebäudesanierungen – schnell, kurzfristig verfügbar, fundiert und kosteneffizient.